Ich bin Michi, gerade 36 geworden – kinderlos und voller Ideen. Warum das genau jetzt der perfekte Zeitpunkt ist, um mich mit Beachvolleyball selbstständig zu machen, erfährst du, wenn du weiter liest.
Wie wir Entscheidungen treffen
Wenn ich auf die großen Entscheidungen meines Lebens zurückblicke, wird eines deutlich: Mein starkes Sicherheitsbedürfnis – geprägt durch einen eher instabilen familiären Hintergrund – hat mich lange Zeit geleitet.
So entschied ich mich gegen eine Karriere im Leistungssport und gleich für zwei Studien. Kaum überraschend begann ich erst dann regelmäßig in der 1. Bundesliga zu spielen, als ich beide Studien abgeschlossen und einen sicheren Job hatte.
Aber ist der sichere Weg immer der bessere?
Im Rückblick stellt sich diese Frage kaum – denn dieser Weg war für mich notwendig.
Er hat mich geprägt, geformt und mir viele wunderbare Menschen an die Seite gebracht. In den letzten zehn Jahren konnte ich an verschiedenen Bildungseinrichtungen unterrichten, organisieren, leiten – und dabei persönlich wie fachlich wachsen.
Doch seit meiner Bildungskarenz 2021 wurde eines immer klarer: Das Gefühl, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, verspüre ich am stärksten mit Sand zwischen den Zehen und einem Ball in der Hand.
Mein Job begann zunehmend mit meinem Wunsch zu konkurrieren, mein Berufsleben am Beach zu verbringen.
Die Gründung von Bergstrand
Nach einem intensiven Beachjahr 2021 – und ebenso großem Frust über fehlende Infrastruktur – gründeten Martina Guggi und ich 2022 den Verein Bergstrand Beachvolleyball.
In den letzten Jahren durfte ich nicht nur selbst als Spielerin davon profitieren und schaffte es 2025 erstmals in die Top 10 Österreichs, sondern ich sah auch, wie groß die Nachfrage nach professionellem Beachtraining ist und wie rasant sich dieser Bereich und unsere großartige Community entwickelt.
Wir haben Beachvolleyball-Übungsleiter:innen ausgebildet, eine Kaderstruktur in Tirol aufgebaut, intensiv an infrastrukturellen Themen gearbeitet und Eines ist dabei klar geworden: Das alles ist weit mehr als ein Vollzeitjob.
Ich selbst sein – und springen
Ich kenne noch nicht alle Zahlen, habe keinen fixen Businessplan und – ganz ehrlich – nicht einmal eine konkrete Berufsbezeichnung für das, was ich ab Herbst tun werde.
Aber ich weiß: Ich werde noch mehr ich selbst sein. Und das ist – irgendwie – wunderschön.
Sicherlich kann ich mir noch nicht ausmalen, wie herausfordernd dieser Weg tatsächlich wird. Aber zum ersten Mal in meinem Leben sind mein Mut und mein Glaube an mich selbst größer als mein Bedürfnis nach Sicherheit.
Und das ist – für den Moment – alles, was zählt.
Autorin: Michaela Handler-Hollaus
Foto Credit: Gert Nepel, Pro Beach Battle 2025
Mega inspirierend 🙌 alles Gute für deinen neuen Weg Michi!!